Wie oft sagst Du JA, obwohl Du eigentlich NEIN meinst?
147 Views

Immer nett lächeln...

 

Der Nachbar klingelt plötzlich an der Tür. Sein Anliegen? Er braucht eine Mitfahrgelegenheit zum Einkaufen, denn sein Auto ist gerade nicht verfügbar. Ein Blick auf die Uhr verrät, dass man selbst total im Termindruck steckt. Aber anstatt klar „Nein“ zu sagen, kommt wie automatisch: „Na klar, kein Problem.“ Im schlimmsten Fall fügt man sogar hinzu: „Wann möchtest du denn losfahren?“ – ganz selbstlos, versteht sich. Und natürlich mit einem freundlichen Lächeln.

 

Das kommt beim Gegenüber sicher gut an, aber was ist mit einem selbst? Der Gedanke, dass solche Situationen immer wieder vorkommen, lässt einen nicht los. Wie oft hat man bereits „Ja“ gesagt, obwohl man eigentlich etwas ganz anderes wollte?

 

Was bleibt, ist der Ärger über sich selbst. Warum fällt es so schwer, einfach zu sagen: „Das passt mir gerade nicht, frag doch vielleicht den Nachbarn von gegenüber.“ Immerhin hat der den ganzen Tag Zeit, sitzt am Fenster und wartet vermutlich nur auf solche Gelegenheiten. Aber nein – stattdessen schluckt man die Worte herunter und bietet sich freiwillig an.

 

Liegt es daran, dass wir von klein auf gelernt haben, stets hilfsbereit und selbstlos zu sein? Vielleicht hat man oft gehört: „Wenn du nicht brav bist, hab ich dich nicht mehr lieb.“ Und genau deshalb will man gemocht werden – auch vom Nachbarn. Also fährt man „brav“ zum Supermarkt, nur um zu verhindern, dass er sauer oder beleidigt ist. Bloß nicht egoistisch wirken!

Bin ich das wirklich?

Ist diese Denkweise wirklich Deine eigene oder wurde sie Dir als Kind vermittelt? Sind es wirklich Deine Erfahrungen, oder hast Du sie von Deinen Eltern übernommen?

 

Es gibt viele verschiedene Aspekte, die hier eine Rolle spielen können.

Stell Dir deshalb folgende Fragen:

  • Braucht dieser Mensch wirklich mich, um sein Problem zu lösen, oder könnte ihm auch jemand anderes helfen?
  • Braucht er überhaupt Hilfe, oder ist er einfach nur zu bequem, selbst eine Lösung zu finden? Vielleicht könnte er ja auch den Bus oder ein Taxi nehmen, statt auf meine Unterstützung angewiesen zu sein.

Und vor allem: Warum sollte ich mir jetzt sein Problem zu eigen machen und alles, was ich eigentlich vorhatte, hinten anstellen?

Die Reaktion des Gegenübers

Stell Dir mal Folgendes vor: Was könnte im schlimmsten Fall passieren, wenn ich ihm sage, dass Ich gerade keine Zeit habe? Reagiert er mit Verständnis? Vielleicht hat er sogar eine Alternative parat – umso besser! Aber was, wenn er sauer reagiert oder wütend wird und mich vielleicht sogar als Egoist beschimpft? In diesem Fall solltest Du Dir die Frage stellen, ob es Dir guttut, den Kontakt zu dieser Person weiter zu pflegen – vor allem, wenn Dir so etwas schon passiert ist. Der Fehler liegt nicht bei Dir.

 

Was würde passieren, wenn Du plötzlich mit dem gleichen Anliegen vor seiner Tür stündest? Würde er alles stehen und liegen lassen, obwohl es kein echter Notfall ist? Oder würde er auch keine Zeit für Dich haben? Wie würdest Du das finden?

 

Hier kommen wir zu einem weiteren Thema: Was spiegelt er Dir? Reagiert er so, wie Du es Dir wünschst? Zeigt er Dir, wie einfach es sein kann, „NEIN“ zu sagen?

 

Das Thema „NEIN sagen“ ist oft mit vielen anderen Themen verbunden – vielleicht auch mit einer tief verwurzelten Opferrolle. Denkst Du, es muss immer so kommen, oder ist es vielleicht typisch für Dich, weil „NEIN sagen“ Selbstbewusstsein erfordert – und genau das fehlt Dir?

 

Es gibt viele Perspektiven, aus denen man diese Situation betrachten kann. Aus welcher würdest Du es sehen?

Wie Du das ändern kannst

Du hast Dich ertappt gefühlt? Das ist nicht schlimm, das kennen viele Menschen.

 

Dich belastet das? Egal, ob Du "zu nett" für Deinen Hund bist, Deiner Schwiegermutter gerne mal sagen würdest, was Du ab sofort nicht mehr möchtest, Du selbstbewusster Deinen Kollegen gegenübertreten möchtest, damit das Mobbing endlich aufhört oder Du einfach mal Deine Bedürfnisse gegenüber Deinem Lebenspartner in den Vordergrund stellen möchtest, es ist lösbar.

 

Gerne unterstütze ich Dich dabei im Einzelcoaching gemeinsam mit meinen Hunden. Sie geben Dir ganz wertfrei Feedback und zeigen Dir, wie einfach es ist, anderen eine Grenze zu setzen. Das kannst Du dann auf Deine Themen direkt übertragen.

  

Es ist gar nicht so schwer, seine Bedürfnisse an andere zu kommunizieren. Ohne, dass sie sich dabei abgelehnt fühlen und ohne dass Du Dich schlecht fühlst. Sei neugierig auf mögliche Veränderungen und ein besseres Lebensgefühl und nehme gerne mit mir Kontakt auf. Ich freue mich, von Dir zu hören. 

 

Falls Du Hundehalter bist...

Vielleicht kennst Du genau dieses Thema auch im Alltag mit Deinem Hund. Immer dann, wenn er eigentlich eine Grenze gesetzt bekommen müsste, blockiert Dich irgendetwas. Wenn Du daran arbeiten möchtest, um Dich besser gegen ihn durchzusetzen, dann buche Dir hier gerne einen Telefontermin, an dem wir gemeinsam schauen, wie ich Euch helfen kann:

 

Kommentare
()
Einen neuen Kommentar hinzufügenEine neue Antwort hinzufügen
Ich stimme zu, dass meine Angaben gespeichert und verarbeitet werden dürfen gemäß der Datenschutzerklärung.*
Abbrechen
Antwort abschicken
Kommentar abschicken
Weitere laden
Mensch-Hund-Kommunikation, Sybille Göbel 0